Bau und StreckeneröffnungFür den Bau einer Bahnstrecke von Frankfurt am Main nach Wiesbaden wurden mehrjährige Verhandlungen zwischen den Staaten „Freie Stadt Frankfurt“, dem Herzogtum Nassau und dem Großherzogtum Hessen geführt. Die Arbeiten an der Strecke begannen 1837, obwohl die Konzession erst 1838 erteilt wurde.Der Bahnhof Höchst wurde am 26. September 1839 von der Taunus Eisenbahn-Gesellschaftan der Strecke zwischen Rebstock und Höchst eröffnet und gehört damit zu den ältesten deutschen Bahnhöfen. Zur Streckeneröffnung gab es nur ein provisorisches Holzgebäude.
Das Empfangsgebäude Frankfurt-Höchst
Der mehrgliedrige Putzbau, zum Teil mit Fugenschnitt, in Seitenlage im Stil des Klassizismus wurde nach Plänen des Mainzer Kreisbaurats Ignaz Opfermann errichtet. Es hatte einen einstöckigen, giebelständigen Mittelbau mit Halbgeschoss (letztes Geschoss ohne Dachschräge unter dem Dach), der zwei einstöckige, traufenständige Seitenflügel besaß. Das Bauwerk besaß Satteldächer und im Erdgeschoss Rundbogenfenster sowie im Halbgeschoss Rechteckfenster. Direkt neben dem Bahnhofsgebäude gab es einen Bahnübergang.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 24. November 1840 fuhr der erste Zug vom Taunusbahnhof über Höchst nach Hattersheim und seit dem 19. Mai 1840 weiter nach Wiesbaden.•Der Güterverkehr begann erst 1842.•Am 22. Mai 1847 wurde die 6,6 Kilometer lange „Sondener Bahn“ zwischen Höchst und Bad Sonden (Taunus) von der Höchst-Sondener Eisenbahn eröffnet. Diese Bahn wurde anfangs mit Pferden betrieben.• Am 1. Oktober 1863 wurde die Höchst-Sondener Eisenbahn von der Taunusbahnübernommen.•Nachdem die Hessische-Ludwigsbahn von Camberg am 15. Oktober 1877 und am 3. Dezember 1880 die Verbindung nach Frankfurt (Main) eröffnete, wurde der Bahnhof zum Kreuzungsbahnhof in Insellage umgebaut. Ein Güterbahnhof wurde im Norden des Bahnhofs angelegt.Das zweite Empfangsgebäude1880 entstand ein neues zweistöckiges Stationsgebäude Insellage nach Plänen des Architekten und Königlichen Bauinspektor Heinrich Velde, der als Hausarchitekt 37 Bahnhofsgebäude im Rhein-Main Gebiet entwarf. Das im klassizistischen Stil errichtete Gebäude besaß Rundbogenfenster im Erdgeschoss und bis auf die zwei Portale rechteckige Sprossenfenster. Bedeckt wurde das Gebäude von einem flachen Walmdach. Im überdachten Hausbahnsteig im Süden hielten die Züge von und nach Limburg, im Norden erstreckte sich eine Bahnhofshalle über drei Bahnsteige für Züge nach Wiesbaden und Bad Sonden. Da es keinen Personentunnel gab, mussten die Reisenden über die Gleise zum Stationsgebäude gehen.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 24. Februar 1902 eröffnete die Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn den Betrieb nach Königstein. Der zusätzliche Zugverkehr zeigte, dass die Kapazitätsgrenze des Bahnhofs überschritten wurde, zumal es den Straßenverkehr stark beeinträchtigte, da es keine Straßenunterführungen gab. •1912 begannen nach Plänen von Armin Wegner und Ernst Kleinschmidt die Bauarbeiten für einen neuen Bahnhof, bei dem die Gleise hochgelegt wurden.Das dritte EmpfangsgebäudeDas Bahnhofsgebäude mit Elementen des Jugendstils wurde am 30. Juni 1914 im Beisein des Landrats Dr. Klause und des Bürgermeisters Jahnke eingeweiht obwohl es noch nicht fertiggestellt war. Das mehrgliedrige Stationsgebäude mit unterschiedlichen dimensionierten Anbauten besaß ein geschwungenes Walmdach mit Aussichtsplattform und Ziergiebel (nur dekorativer Giebel, der über den Dachraum ragt) und gereihte (mit einem Rahmen zusammengefasste) Rechteckfenster sowie einem dominierenden Vestibül (repräsentative Eingangshalle). Von hier aus konnten die Reisenden über einen Personentunnel zu den Bahnsteigen gelangen.Der Bahnhof hatte eine Güterabfertigung und gehörte 1938 zur Rangklasse I.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Erst 1920 wurde das Stationsgebäude fertiggestellt.•1927 trug der Bahnhof die Bezeichnung Höchst (Main) Hauptbahnhof. •Bis 1928 war Höchst am Main eine selbstständige Stadt.•1942 entstand östlich der Bahnhofshalle ein Luftschutzbunker aus Beton.•1959 baute die Deutsche Bundesbahn (DB) einen neuen Personentunnel zu den Bahnsteigen. Der alte Tunnel wurde zugeschüttet.•1972 elektrifizierte die DB die Strecke nach Bad Sondern.•1997 übernahm die Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn die Betriebsführung der „Sondener Bahn“.•2014 bis 2017 wurde das Stationsgebäude umfangreich saniert und die öffentlichen Flächen rund um den Bahnhof zeitgemäß gestaltet.
Planung und KonzessionDurch Konzession der Freien Stadt Frankfurt vom 8. Mai 1838 (Amtsblatt der Freien Stadt Frankfurt Jahrgang 1838 Nr 43 Seite 239),Hessische Konzession vom 11. Mai 1838 (Hessisches Regierungsbaltt Jahrgang 1838 Nr 22 Seite 277),Nassauische Konzession vom 13. Juni 1838 (Nassauische Verordnungssammlung Jahrgang 1824 bis 1848 Seite 375)erhielt die Tanus Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Rebstock (Weiche) - Frankfurt-Höchst.Die Bahn ging am 1. Januar 1872 in das Eigentum der Hessichen Ludwigseisenbahn-Gesellschaft über. Von dieser wurde sie am gleichen Tage an den Preußischen Staat verkauft (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1872 Nr 27 Seite 422)Durch Nassauische Konzession vom 26. Juli 1845 (Nassauische Verordnungssammlung Jahrgang 1845 Nr 10 Seite 109) erhielt die Sondener Aktien-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Frankfurt-Höchst - Bad Sonen (Taunus).Am 1. Januar 1872 wurde durch Vertrag vom 14. November 1871 die Strecke an die Hessische Ludwigs Eisenbahn-Gesellschaft und gleichzeitig von dieser an den Preußischen Staat gemäß Gesetz vom 3. Mai 1872 verkauft (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1872 Nr 27 Seite 422)Durch Konzession vom 7. August 1872 und 24. Februar 1873 (Amtsblatt der Regierung zu Wiesbaden Jahrgang 1872 Nr. 36 Seite 452) und Preußische Konzession vom 24. Februar 1873 (Amtsblatt der Regierung zu Wiesbaden Jahrgang 1873 Nr. 13) erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Frankfurt-Hoechst - Niedernhausen (Taunus) - Idstein (Taunis) - Niederselters - Eschhofen.