EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Freudenstadt Hbf

Bau und Streckeneröffnung Für die Bauarbeiten im Bahnhof war das Hochbauamt Freudenstadt mit dem Bauinspektor Eulenstein zuständig. Am 1. September 1879 wurde die 88,07 Kilometer lange Gäubahn zwischen Stuttgart über Eutingen im Gäu nach Freudenstadt Hbf eröffnet. Die Züge mussten in Eutingen „Kopf machen“ (Lokomotive musste am anderen Zugende angekuppelt werden), was die Fahrzeiten nach Freudenstadt deutlich verlängerte. Das Bahnhofsgelände hatte eine Ausdehnung von 600 x 78 Metern. Das provisorische Verwaltungsgebäude (entspricht dem Stationsgebäude) war 40,0 Meter lang und 10,1 Meter breit. Hinzu kam ein Güterschuppen mit einer Größe von 23,6 x 12,0 Meter, eine Lokomotivremise von 19,5 x 12,0 Meter, ein Beamtenwohngebäude mit 18,0 x 12,0 Meter und ein Bediensteten-Wohngebäude mit 19,6 x 11,15 Metern. Da eine Weiterführung zur Kinzigtalbahn schon geplant war, wurde der Hauptbahnhof im Südosten der Stadt errichtet.

Das Empfangsgebäude Freudenstadt

Das mehrgliedrige Bauwerk in Seitenlage von 1910 im Heimatstil errichtet, bestand aus einem dreistöckigen Eckgebäude mit einem Treppenturm (halber Oktogon) und Krüppelwalmdach im Osten sowie einem hohen, traufenständigen, einstöckigen Seitenflügel mit Satteldach. Daran schloss sich ein einstöckiger Anbau mit ausgebautem Dachgeschoss und Krüppelwalmdach an. Das zweite dreistöckige Eckgebäude im Westen entstand erst um 1910. Das Erdgeschoss besaß im Erdgeschoss Rundbogenfenster und Türen sowie Segementbogenfenster. Die Obergeschosse hatten Rechteckfenster mit Schlagläden. Im Seitenflügel waren der Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume untergebracht. Die Warteräume befanden sich im westlichen Eckbau. Es ist anzunehmen, dass es auch eine Bahnhofswirtschaft gab. Zwischen 1905 und 1910 entstand ein separates, dreistöckiges Gebäude mit einem Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) auf der Ortseite für das Treppenhaus zum Ober- und Dachgeschoss. Der einstöckige Anbau entstand erst später. Der Hausbahnsteig hatte eine Überdachung, während die Mittelbahnsteige keinen Wetterschutz besaßen. Sie konnten nur Fuß läufig erreicht werden. Ein großer, hölzerner Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe vervollständigten die Bahnhochbauten. Der Bahnhof besaß eine Lokstation. Die Gleisanlage war aufgrund der vielen Strecken sehr umfangreich. Es gab neun Durchgangs- und weitere Ladegleise sowie eine umfangreiche Gleisanlage vor dem Lokschuppen. Eine 16-Meter Drehscheibe war ebenfalls vorhanden. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse I. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Die Kinzigtalbahn lag an der 24,88 Kilometer langen Strecke, die von Freudenstadt Hbf nach Schiltach (gehörte damals zu Baden) führte. Sie war die Fortsetzung der Gäubahn und wurde am 4. November 1886 in Betrieb genommen. Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.) eröffneten den Betrieb auf dem 11,85 Kilometer langen Teilstück der Murgtalbahn zwischen Freudenstadt Hbf und Klosterreichenbach am 21. November 1901. 1952 wurden zwei Stellwerksgebäude errichtet. Zum 1. Oktober 2000 verpachtete die Deutsche Bahn AG (DBAG) die Murgtalbahn an die Albtal-Verkehrsgesellschaft in Ettlingen. Die Gleisanlage wurde auf das Notwendige zurückgebaut. Am 7. November 2003 konnte die Installation der Oberleitung zum Stadtbahnhof und im Hauptbahnhof am 13. Dezember 2003 abgeschlossen werden. Die Stellwerke von 1952 legte die DBAG 2005 und 2006 still und ersetzte es durch ein modernes. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist im Zustand von 1910 erhalten. Ihn ihm wurde ein Reisezentrum eingerichtet. Eine Bäckerei und ein Kiosk sind ebenfalls vorhanden.
Bilder Freudenstadt Hbf
Bahnhof um 1905
Luftaufnahme
Bahnhof 1910
Bahnhof 1848 Bahnhof 1848 Planung und Konzession 664,0 Eutingen im Gäu - Hausach Eutingen im Gäu Hausach
Murgtalbahn Rastatt Freudenstadt Hbf Stuttgart - Freudenstadt Stuttgart Hbf Freudenstadt Hbf Im Bau