Bau und StreckeneröffnungAm 12. September 1840 wurden die Bauarbeiten des ersten Teilstücks der „Rheintalbahn“ zwischen Mannheim und Heidelberg von der Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad.St.B.)fertiggestellt. Der 62,89 Kilometer lange Streckenabschnitt von Offenburg über Friesenheim (Baden) nach Freiburg wurde am 1. August 1845 als Teilstück der Strecke Karlsruhe - Freiburg eröffnet. Am 1. August 1845 fuhr der erste Zug von Karlsruhe nach Freiburg.
Das Empfangsgebäude Friesenheim (Baden)
Das traufenständige, zweistöckige Bauwerk, von 1845 aus rotem Sandstein errichtet, besaß auf Orts- und Gleisseite einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt) mit rundem Giebelfenster. Im Süden war ein zweistöckiges Treppenhaus entstanden, das zu den Wohnungen der Bahnbediensteten führte. Die Gebäudekanten besaßen eine dekorativ getreppte Gliederung aus gelben Sandstein. Nur Ein- und Ausgänge im Erdgeschoss besaßen Segmentbogenfenster, ansonsten waren Rechteckfenster mit Schlagläden verbaut worden. In Erdgeschoss gab es einen Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie Warteräume und weitere Dienstzimmer.Ein separater und langer Güterschuppen aus rotem Sandstein mit zur Ortsseite hin auskragendem Dach befand sich ca. 200-300 Meter nördlich des Stationsgebäudes. Es besaß an den Seitenrampen drei Schiebetüren sowie an den Kopframpen eine Schiebetür. Vergitterte Rechteckfenster schützten das Lager.Die Gleisanlage bestand außer dem Streckengleis aus einem Kreuzungsgleis und Ladegleise zum GüterschuppenDer Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseIII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1883 erhielt die Station jeweils ein Stellwerk in den Bahnhofsköpfen.•1969 wurden die alten Stellwerke aus dem Betrieb genommen und durch ein modernes Stellwerk ersetzt.•1951 siedelte sich eine Schrott und Autoverwertung in der Nähe des Güterschuppens an. Weitere Gewerbebetriebe kamen später hinzu.•1997 installierte die Deutsche Bundesbahn (DB) ein modernes Stellwerk und nahm das Stellwerk von 1969 aus dem Betrieb.•Die Deutsche Bahn AG erneuerte den Inselbahnsteig, der durch einen Personentunnel erreichbar ist.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude von 1845 und der Güterschuppen sind noch im Originalzustand erhalten. Das Stationsgebäude wurde geschlossen, der Güterschuppen verkauft.
Bilder Friesenheim (Baden)
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 1. August 1845 nach Friesenheim (Baden). Also 10 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Friesenheim (Baden) hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 4.500 Einwohner (Ende 2023 waren es 14.023 Einwohner).
Planung und KonzessionDurch Badisches Gesetz vom 29. März 1838 (Badisches Staats- und Regierungsblatt XIV vom 2. April 1838 Seite 121 erhielten die Badische Staatseisenbahn die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Offenburg - Lahr- Dinglingen - Orschweier - Riegel - Denzlingen - Reichbahn Gundelfingen - Freiburg (Breisgau) Hbf,Die Strecke deren Spurweite ursprünglich 1,600 M betrug, wurde in den Jahren 1854 und 1855 auf Regelspur umgebaut.