Bau und StreckeneröffnungKurhessen wurde 1866 durch das Königreich Preußen annektiert, das den Weiterbau der Kinzigbahn übernahm.Die Kinzigtalbahn und deren Bahnhof Flieden eröffnete den Betrieb am 15. Dezember 1868. Dabei entstand auch die Spitzkehre über den Bahnhof Elm. Somit konnte der hessische Landrücken zwischen Vogelsberg und Röhn umfahren werden.
Das Empfangsgebäude Flieden
Der mehrgliedrige, zweistöckige Putzbau von 1872 mit Satteldach in Seitenlage war ein Typenbau (ähnlich Neuhof) auf fast symmetrischem H-förmigem Grundriss. Er besaß Segmentbogenfenster und Türen im Erdgeschoss sowie Rechteckfenster im Obergeschoss mit Gewänden (schräge Einschnittsfläche einer Tür oder eines Fensters) aus Sandstein. Die Giebel hatten zum Teil gereihte Rechteckfenster. Im Gebäude gab es Wartesäle für alle Klassen, Fahrkarten- und Gepäckschalter, eine Bahnhofswirtschaft und Treppenhäuser zum Obergeschoss, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden.An der nördlichen Seite des Empfangsgebäudes befand sich der aus Sandstein gebaute große Güterschuppenanbau mit Segment bogigen Fenstern und beidseitig einem mittigen, großen Ladetor. Der Hausbahnsteig besaß eine Teilüberdachung. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Durch die Eröffnung der Teilstrecke von Elm nach Jossa am 6. Mai 1872 wurde Flieden zum Trennungsbahnhof der Fulda-Main-Bahn, die von Fulda nach Gemünden führte. In dieser Zeit entstand auch das Bahnbetriebswerk, da hier die Vorspannlokomotiven vorgehalten werden mussten.•Aufgrund der großen Höhenunterschiede zwischen den Strecken Frankfurt - Göttingen und Flieden - Gemünden begannen 1909 die Bauarbeiten am Schlüchterner Tunnel, der am 1. Mai 1914 in Betrieb genommen wurde. Jetzt konnten die Züge, ohne in Elm kehrt zu machen und direkt nach Bebra fahren. Dadurch bedingt entfiel auch der Vorspannbetrieb nach Elm.•Nach 1914 wurde das Bahnbetriebswerk geschlossen. An dessen Stelle befindet sich heute ein Umspannwerk.•1961 wurde ein Stellwerksanbau auf dem Hausbahnsteig von der Deutsche Bundesbahn (DB) in Betrieb genommen. Ein Inselbahnsteig mit Personentunnel wurde errichtet.•Am 27. Mai 1989 ersetzte die DB das Stellwerk von 1961 durch ein modernes. •Das Stellwerk von 1989 wurde von der Deutsche Bahn AG (DBAG) im April 2021 aus dem Betrieb genommen.•Der Bahnhof wurde 2007 von der DBAG saniert.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz.
Die Eisenbahn “kam” am 15. Dezember 1868 nach Flieden. Also 15 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Flieden hatte zu diesem Zeitpunkt 1.200 Einwohner (Ende 2023 waren es 8.745 Einwohner).
Bilder Flieden
Bahnhof von 1868
Luftaufnahme
Bahnstation Flieden
Flieden - Bf - FFDF : 78C1 : SD17-Jul15
Planung und KonzessionDurch Beschluß der Ständeversammlung des Kurhessischen Landtags vom 19. März 1863 (Kurhessischer Landtagsbescheid vom 31. Oktober 1863) erhielt die Kurhessische Staatsbahn die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Steinau (Kr Schlüchtern) - Schlüchtern - Elm - Flieden - Neuhof (Kr Fulda). Durch Preußisches Gesetz vom 17. Februar 1868 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Nr 8 Seite 71) erhielten die Preußischen Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Elm - Sterbfritz - Jossa und weiter zur Bayerischen Landesgrenze bei Jossa.